Was hat denn das mit Gott zu tun? (Erster Teil)

Diese Frage taucht immer wieder auf. Sie ist der Grundton meiner Arbeit als Religionslehrer. Die Kinder sind es sich gewohnt, Geschichten über die Gestalten der Bibel zu hören. Geschichten von einer Beziehung des Menschen mit Gott. Ohne Aufforderung und Vergegenwärtigung bleiben diese Geschichten jedoch nur das: Geschichten. 

Ich versuche immer, den Bogen weiter zu spannen als nur diese Geschichten. Ich versuche, die Kinder in ein ethisches Denken hineinzunehmen. Sie herauszulocken aus dem normierten Denken und in die freie Welt des selbstständigen Nachdenkens, Bedenkens und in letzter Konsequenz des „Zurückbindens“ an Gott (religare). 

Dann kommt diese Frage. Sie kommt, weil die Kinder (und nicht nur sie) es sich gewohnt sind, relativ schnell eine Lösung oder den Ansatz einer Lösung zu sehen oder erfahren. Oder einfach, weil sie häufig eine Antwort erhalten, ohne (nach-) denken zu müssen.

Doch was antworte ich darauf?

Es gibt viele Antworten, eine perfekte habe ich noch nicht gefunden. Meine Lieblingsantwort aber ist weiterhin:

Alles. 

Und hier brach mein erster Erklärungsversuch ab. Sehr treffend: „eine perfekte Antwort habe ich noch nicht gefunden“.

Seit Wochen trage ich nun diese Frage mit mir herum, denn ich WILL eine Antwort geben können, die theologisch begründet ist und auch dem Laien und vor allem den Kindern einleuchten kann.

Einfach „alles“ sagen, das wäre dann doch zu einfach.

Und da lese ich doch zurzeit das Johannes-Evangelium.

„Am Anfang war das Wort“.

Ja, und?

Alles schon bekannt.

Ist es nicht. Drewermanns Kommentar zum Johannes-Evangelium hat mich zum ersten Mal darauf gestossen, und eine erste Ausprägung war ja hier im Blogeintrag „Lichtwerden“ schon zu lesen.

Setzen wir also nochmals an…

(Fortsetzung folgt)